Historie – Wie alles began

Der Start war gut!

Das waren die Worte vom SVA-Chef Dr. Ernst Altenpohl anlässlich der Gründungsversammlung der SVA-Tennisabteilung am Mittwoch, 19. Januar 1977. Im Katholischen Vereinshaus hatten sich annähernd 80 Tennisinteressenten eingefunden, um nähere Einzelheiten über die neue Abteilung der SVA Gütersloh, dem „weißen Sport“, zu erfahren.

Die Idee, eine Tennisabteilung zu gründen, war den Verantwortlichen der SVA schon etliche Jahre früher gekommen. Aus verschiedenen  Gründen konnte sie jedoch zunächst nicht realisiert werden.

Am Rande einer offiziellen Veranstaltung Anfang 1976 sprachen der damalige Pressesprecher der Stadt Gütersloh Manfred Hahne und Hans-Jörg Drewniak über dieses Vorhaben. Hans-Jörg Drewniak erklärte sich spontan bereit, eine neue Tennisabteilung zu organisieren. Er wurde zur nächsten Sitzung des Hauptvorstandes eingeladen und konnte seine Vorstellungen hinsichtlich eines geeigneten Geländes, Kosten, Entwicklung und Planung darlegen. Der SVA-Vorstand beauftragte daraufhin Hans-Jörg Drewniak mit der kommissarischen Leitung der nun in Gründung befindlichen Tennisabteilung.

Bereits Oktober 1976 wurde beim Regierungspräsidenten in Detmold eine Bezuschussung beantragt. Leider konnten in den nächsten zwei Jahren keine Gelder freigemacht werden. Der Grund war die Vielzahl der beantragten Tennisanlagen im beginnenden Tennis-Boom und die schlechte Haushaltslage des Landes. Schweren Herzens entschlossen sich die Verantwortlichen der SVA, die ersten vier Plätze ohne Landesmittel zu bauen. Unterstützung erhielt der SVA durch die Stadt Gütersloh und der Sparkasse Gütersloh. Besonderen Dank gebührt an dieser Stelle auch dem damaligen Vorstandsmitglied Gerd Adam für seine engagierte Mitarbeit!

Ende 1976 wurde dann von den Eheleuten Walter und Elisabeth Köhler ein ca. 15.000 m2 großes Grundstück im Erbbaurecht für die Dauer von 99 Jahren im Osten von Gütersloh, an der Dalkepromenade gegenüber den Nachrichtenkasernen, angeboten, das auch Erweiterungen zuließ. Die Lage des Grundstückes war ideal.

Schon vor der Gründungsversammlung im Januar 1977 hatten sich ca. 100 Interessenten für den neuen Tennisclub eingetragen. Die große Nachfrage in die zum Teil langen Warteschlangen der schon bestehenden Gütersloher Tennisvereine waren mit der Anstoß zur Gründung der neuen SVA-Tennisabteilung. Die Verantwortlichen der Tennisabteilung waren recht optimistisch und rechneten mit der Bespielbarkeit der neuen Anlage gegen Ende 1977. Zunächst waren sechs Plätze und ein Clubhaus vorgesehen. Auch sollte den Clubmitgliedern eine Zweifeld-Tennishalle zur Verfügung stehen, die einen ganzjährigen Spielbetrieb gewährleistete. Zuversichtlich war man auch hinsichtlich der Mitgliederentwicklung. Man nahm an, dass, wenn der Spielbetrieb erst einmal läuft, die Mitgliederzahlen sprunghaft steigen würden. Als Tennislehrer wurden Hans und Inge Palfner gewonnen, sodass den Neulingen dieses Sportes auch gleich die Möglichkeit geboten wurde, Übungsstunden und Training zu buchen. Eine neue Abteilungsordnung wurde erarbeitet. Als herausragende Aufgabe wurde hier die Jugendarbeit dokumentiert, die von Anfang an unterstützt und gefördert wurde. Eine intensive Betreuung unserer Jugendlichen durch den Jugendwart in Verbindung mit qualifizierten Tennistrainern ermöglichte es, Jugendliche aller Altersklassen an den Tennissport heranzuführen.

Die Platzanlage wurde zwar noch in 1977 in Angriff genommen, die Bespielbarkeit war jedoch erst Anfang Mai 1978 möglich, wobei für leichte Verzögerungen die mutwillige Zerstörung der fertigen Anlage durch unbekannte Übeltäter führte. Ein schöner Zufall: Zum 60-jährigen Vereinsjubiläum der SVA, den „Grünen“, wie sie im Volksmund genannt wurden, konnten am Samstag, den 6. Mai 1978 vier Tennisplätze ihrer Bestimmung übergeben werden. Auch das erste Punktspiel der 1. Herrenmannschaft konnte an diesem Samstag bestritten werden. Für diesen historischen Tag wurde die Gütersloher Freiwillige Feuerwehr verpflichtet, um den noch weichen Boden zu festigen. 12.000 Liter Dalkewasser wurden noch am Freitag über die Spielfläche gesprengt. Zuviel, wie sich im nachhinein herausstellte. Denn am Spieltag regnete es auch noch, das erste Heimspiel musste daraufhin wegen Regens abgebrochen werden.

Das erste Auswärtsspiel der 1. Herrenmannschaft verloren die im wahrsten Sinne „grünen Mannen“ mit 0:9 in Stukenbrock. Der hohe Sieg überraschte die Stukenbrocker am meisten. Nach dem Spiel und in späteren Begegnungen berichteten die Gastgeber imm wieder, wie sehr sie selbst eine hohe Niederlage befürchtet hatten. Das Auftreten der Gütersloher mit neuen, einheitlichen Trainingsanzügen und ihr gesundes Selbstbewusstein hatten eine beängstigende Spielstärke demonstriert und den Stukenbrockern großen Respekt eingeflößt. Im ersten Jahr konnte erwartungsgemäß noch kein Sieg errungen werden, aber Kontakte zu anderen Vereinen wurden geknüpft. Im Laufe der Saison konnten neue Mitglieder gewonnen werden, die schon Spielpraxis hatten, sodass die Mannschaft stärker wurde. Ende der Saison 1978 dann die ersten Clubmeisterschaften. Eine große Teilnehmerzahl zeugte von gesundem, sportlichen Ergeiz.

In den ersten Jahren standen den Tennismitgliedern die sanitären Einrichtungen und Umkleideräume in der Tennishalle Palfner zur Verfügung, ebenso der Aufenthaltsraum, die Tennisklause, die von den Tennisspielern als Clubraum benutzt wurde und die den Mitgliedern ob der Gemütlichkeit noch in sehr guter Erinnerung geblieben ist. Der Ruf nach einem eigenen Clubhaus wurde in den folgenden Jahren imm lauter. Doch zunächst hatte unser 1. Vorsitzende Werner Lindermeier mit eigenen „erfinderischen“ Mitgliedern die Idee, einen ausrangierten Stadtbus für wenig Geld zu kaufen und als „Clubhaus“ umzubauen. Immerhin 1 1/2 Jahre wurden hier so manche Fete gestartet, unsere Gäste konnten hier bewirtet werden und erfinderische Damen machten in dem Bus ein gemütliches Kaffeekränzchen. Doch da die sanitären Einrichtungen weiterhin fehlten, stand für den damaligen Vorstand fest: Ein richtiges Clubhaus musste her.

Am 1. Mai 1982 war es dann soweit. Bei kaltem, regnerischen Wetter fand die Grundsteinlegung für das heutige Clubhaus statt. Viele Gespräche mit Stadt und Land folgten, viele Eingaben wurden gemacht, viele Ideen von Vorstand und Mitgliedern eingebracht und dann war die Entscheidung endlich gefallen. Ein Holzhaus sollte es sein. In den ersten Septembertagen 1982 griffen einige der damals 255 Mitgliedern unter der Leitung von Dieter Strothenke zu den Werkzeugen, die gebraucht wurden, um das Modell „Tirol“, eine massive Holzkonstruktion, welches als Fertigbausatz eines Tages vor der Anlage stand, aufzubauen. Auf 28 Punkt-Fundamenten ruhend, entstand ein 150 m2 großes Clubhaus, welches innerhalb von 10 Tagen fertiggestellt war, eine phantastische Leistung aller Beteiligten. Am 13. September 1982 war Richtfest, die Inneneinrichtungen wurden in Angriff genommen und am 30. April 1983 fand die Clubhaus-Einweihung statt. Nach aufreibenden Monaten, geprägt duch hohe Eigenleistungen, konnte das Clubhaus seiner Bestimmung übergeben werden.

Aus diesem Anlass konnte der damalige Sportwart Horst Isenberg die Tennis-Cracks Klaus Weizenbürger und Uwe Gottschalk, damals für Bielefeld in der 1. Bundesliga spielend, für einen Schaukampf verpflichten. Ein Jahr später, am 23 April 1984 fand dann nach kompletter Fertigstellung des Clubhauses eine offizielle Einweihung mit einer großen Eröffnungsfeier vor der Presse und geladenen Gästen statt. Zufriedene Mitglieder hatten nun einen eigenen Clubraum sowie alle sanitären Einrichtungen. Sportlich gab es auch einiges zu berichten, kein Wunder, dass die Mitgliederzahl stieg.

Ein weiterer Höhepunkt dann 1987, zum 10-jährigen Jubiläum. Sportwart Horst Isenberg konnte nach zähem Ringen und viel Engagement den damaligen Weltranglisten 93. Tore Meineke und den amtierenden Deutschen Meister im Einzel und Doppel, Paul Woyticzek, für einen Schaukampf auf unsere Anlage holen. Eine kleine Sensation! Großen Dank gebührt hier dem damaligen 2. Vorsitzenden Walter Otte.

In den kommenden Jahren hat sich die SVA sportlich weiter entwickelt, weitere Plätze entstanden und die Anlage wurde rund um die Plätze und das Clubhaus verschönert. 1991 wurde ein Wintergarten direkt an das Clubhaus gebaut, sodass unsere Gäste und die Mitglieder auch bei schlechtem Wetter die schöne Anlage genießen können. 1993 entstanden zwei weitere Plätze. Heute haben wir insgesamt acht Außenplätze.

2002 feierte die SVA sein 25-jähriges Vereins-Jubiläum. Der Anlass wurde groß gefeiert und es wurde deutlich, dass der Verein „lebt“ und der Tennissport weiterhin hier sein Zuhause hat!

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